Die Kunstlinse
Für ein optimales Ergebnis nach der Operation ist es wichtig, die für sie am besten geeignete Linse auszuwählen. Im Vordergrund stehen hierbei, neben den medizinischen Erwägungen, Ihre Wünsche und Ansprüche an Ihr Sehen nach der Operation.
Am Voruntersuchungstermin wird durch verschiedene Messungen und Gespräche mit Ihnen festgelegt, welche Linse implantiert werden kann. Hier soll nur ein kurzer Überblick über die verschiedenen Intraokularlinsen (IOL) und deren Auswirkungen auf das postoperative Ergebnis gegeben werden.
Asphärische IOL
Asphärische Intraokularlinsen (IOL) brechen durch ihre flachere Form die Lichtstrahlen, die am Rand der Linse auftreffen, weniger stark als die Lichtstrahlen, die in der Nähe des Zentrums einfallen.
Als Folge liefern asphärische Linsen ein klareres, weniger verzerrtes Bild als sphärische Linsen. Besonders das Nachtsehen kann mit einer asphärischen Linse besser und kontrastreicher ausfallen, als mit einer sphärischen Linse.
- Klareres Bild in der Ferne
- Nach der OP weiterhin Lesebrille notwendig
- Bei vorliegendem Astigmatismus auch weiterhin Fernbrille notwendig
IOL mit Blaulichtfilter
Alle Intraokularlinsen sind auch mit Blaulichtfilter erhältlich. Diese Linsen filtern den einfallenden, Blauanteil des Lichtes durch eine leichte Gelbfärbung heraus.
Diese Linsen werden meistens bei Patienten mit bestehenden Netzhautproblemen implantiert, da man sich von diesem Filter einen besseren Schutz der geschädigten Netzhaut (Retina) verspricht.
Torische IOL
Ein Astigmatismus kann mit einer torischen Intraokularlinse korrigiert werden.
Wenn bei Ihnen eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus, Stabsichtigkeit) festgestellt wurde, wird das einfallende Licht in Ihrem Auge nicht auf einen Punkt gebündelt. Es entstehen stattdessen zwei Linien. Ein Astigmatismus kann mit Brille oder Kontaktlinsen leicht korrigiert werden, jedoch nicht mit einer sphärischen oder asphärischen Intraokularlinse. Hier ist eine torische IOL notwendig.
Die torische Linse sorgt durch ihre spezielle Stärke dafür, dass wieder nur ein Bild auf der Netzhaut entsteht. Mit einer solchen Linse ist es also möglich, dass Sie trotz einer Hornhautverkrümmung nach der Operation keine Fernbrille mehr benötigen. Zur Implantation und Berechnung einer torischen Linse müssen sie, zusätzlich zu der von Ihrer Kasse erbrachten Leistung, eine Zuzahlung leisten.
Ein sinnvoller Einsatz von torischen Linsen kann bei Hornastigmatismus >= 1,5 erwogen werden.
- Die Abhängigkeit von einer Fernbrille trotz Astigmatismus kann so wesentlich vermindert werden
- Nach der OP weiterhin Lesebrille notwendig
- Implantation nur mit Zuzahlung durch den Patienten möglich
Multifokale IOL
Mit einer multifokalen Intraokularlinse haben Sie die Möglichkeit, gleichzeitig zur Beseitigung des grauen Stars, auch eine größere Brillenunabhängigkeit zu erreichen.
Bei allen bisher vorgestellten Linsen werden Sie nach der Operation weiterhin eine Lesebrille und ggf. eine Brille für den erweiterten Nahbereich (PC-Entfernung, Handarbeit…) benötigen. Mit einer multifokalen Intraokularlinse haben Sie nun die Möglichkeit, gleichzeitig zur Beseitigung des grauen Stars, auch eine größere Brillenunabhängigkeit zu erreichen. Die Optik der Multifokallinse unterscheidet sich von der der sphärischen, asphärischen oder torischen Linse sehr. Durch die spezielle Stärkenverteilung der multifokalen Linse hat diese nicht nur einen, sondern mehrere Foki. Abhängig von der Größe der Pupille steht somit mehr Licht für die Ferne, die Nähe, oder die Bereiche dazwischen zur Verfügung. Das, was vorher Ihre Gleitsichtbrille leistete, kann nun in einem gewissen Maße durch die Kunstlinse übernommen werden.
Sollte an Ihrem Auge ein Astigmatismus vorliegen, muss eine multifokal-torische Linse implantiert werden. Diese ermöglicht es Ihnen trotz Astigmatismus, von allen Vorteilen einer multifokalen Linse zu profitieren, da die Hornhautverkrümmung korrigiert wird. Da vor der Implantation einer multifokalen oder multifokal-torischen Intraokularlinse einige zusätzliche Messungen an Ihrem Auge gemacht werden müssen, bieten wir Ihnen vor der OP noch einen zweiten Termin speziell zur Anpassung dieser Linsen an. Zur Implantation und Berechnung einer torischen Linse müssen sie, zusätzlich zu der von Ihrer Kasse erbrachten Leistung, eine Zuzahlung leisten.
- Brillenunabhängigkeit in Ferne und Nähe
- Implantation nur mit Zuzahlung durch den Patienten möglich
Multifokal-torische IOL
Liegt eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) vor, wird eine torische Multifokallinse erforderlich.